Bildstock Borgmann, Ostmilte 20
52.0092, 7.98434
Familie Borgmann
„Abbildung der wunder(baren)
Mutter Gottes Maria …
Zum Vinnenberg AO 1749“
und darunter:
„Alles Unheil von uns treibe
Hilf uns in . . . den letzten Streide
unser Frau und Mutter bleibe
Mutter der Barmherzigkeit
Vater unser
Ave Maria“
Wilhelm Witte, Milte, unser Heimatbuch, Warendorf 1956
Die Glocke, 05.05.2010
Westfälische Nachrichten, 05.05.2010
Denkmalliste Warendorf 354
Der barocke Doppelbildstock am Hof Borgmann in Ostmilte 20 wurde im Jahre 1749 errichtet und gehört zu den ältesten erhaltenen Bildstöcken hierzulande. Er entstand in einer Zeit sehr widersprüchlicher geistiger und geistlicher Strömungen und hat daher auch eine interessante Geschichte. Ursprünglich hatte er am Palmbaum, dem Ostausgang von Milte gestanden, an der vierten Station der Fronleichnamsprozession. Er war später Teil des Brautschatzes von Christine Stratmann aus Velsen zur Hochzeit mit Bernhard Heinrich Brameier im Jahre 1809. Als er am Palmbaum für die Prozession nicht mehr benötigt wurde, kam er auf den Hof Strotmeier. Das berichtet Wilhelm Witte im 'Heimatbuch Milte', erschienen im Jahre 1956.
Die auf einem wuchtigen Sockelblock aufgesetzte Darstellung zeigt auf der Vorderseite das Gnadenbild der Vinnenberger Madonna in zeitgenössischer Kleidung auf einem hohen Sockel, von zwei kleinen Engeln flankiert.
Die zum Teil noch lesbare Inschrift lautet:
„Abbildung der wunder(baren)
Mutter Gottes Maria …
Zum Vinnenberg AO 1749“
und darunter:
„Alles Unheil von uns treibe
Hilf uns in . . . den letzten Streide
unser Frau und Mutter bleibe
Mutter der Barmherzigkeit
Vater unser
Ave Maria“
Auf der Rückseite befindet sich eine stark verwitterte Kreuzigungsgruppe.
Bereits im Jahr 1985 wurde der Bildstock durch die Bildhauerwerkstatt Lamché in Ennigerloh restauriert. Schädliche Umwelteinflüsse machten eine erneute Restaurierung im Jahre 2010 notwendig. Dabei entschloss sich die Familie, vom Bildstock eine Kopie anfertigen zu lassen, die nun vor dem Hof ihren Platz gefunden hat. Das Original steht geschützt an der Westseite des Hauses, von der Straße her einseh- und erreichbar. Die Arbeiten der Restaurierung und der Herstellung der Kopie wurden durch die Werkstatt von Diplom-Restaurator Thomas Lehmkuhl in Steinfurt ausgeführt.
Gefördert wurde die Maßnahme durch die „Aktion zur Rettung der Bildstöcke und Wegekreuze“ im Kreis Warendorf und vom Arbeitskreis „Historische Bildstöcke und Wegekreuze“ im Rotary Club Warendorf.