Bildstock Wortmann, Ostmilte 36
52.0151, 7.95086
Famiilie Wortmann
H. Maria Mutter Gottes
bitte für uns (arme Sünder)
jetzt und in der Stunde
unseres Todes.
Heinrich Pickert, Wegebilder und Hofkreuze im Kreis Warendorf, 1933/34, Bilder Nr. 25 und 136, Text Seite 11,38,41,67
Westfälische Nachrichten 28.05.2010
DLW 351
Seit dem 27. Mai 2010 steht der barocke Doppelbildstock der Familie Wortmann, Ostmilte 36, entstanden im Jahre 1751, wieder in der Nähe des Hofes. Er zeigte auf der einen Seite Maria und Johannes Ev. unter dem Kreuz – heute leider völlig verwittert -, auf der anderen Seite das Bildnis der Vinnenberger Madonna, der Muttergottes Maria vom Himmelreich.
Der Primaner Heinrich Pickert, der am Gymnasium Laurentianum 1933/34 seine Jahresarbeit schrieb über die Wegebilder und Hofkreuze im Kreis Warendorf, vermutet, dass der Bildstock Wortmann in der gleichen Werkstatt entstanden ist, aus der zwischen 1730 und 1760 auch die Bildstöcke Borgmann und Gausepohl, Ostmilte, Abeck, Velsen, Brüggemann und Frerich, Sassenberg, stammen. Pickert glaubt, dass die damals grassierenden Viehseuchen Anlass für die Errichtung der Bildstöcke war. Die Bildstöcke waren zudem Wegzeichen an den Wallfahrtswegen, so zu den Gnadenbildern in Vinnenberg, Telgte und Warendorf. Dafür gibt es auch heute noch hierzulande zahlreiche Beispiele.
Von der Mitte des 18. Jahrhunderts an stand der Bildstock an der Straße von Milte nach Vinnenberg an dem Abzweig zum Hof Wortmann. Als die Straße um einen Fahrradeweg erweitert wurde, musste der Bildstock weichen. Er kam zum Hof und wurde zunächst eingelagert.
Die Familie Wortmann ließ den Bildstock im Jahre 2010 durch die Werkstatt des Diplom Restaurators Thomas Lehmkuhl in Steinfurt restaurieren. Der ebenfalls aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammende Sockel wurde durch die Bildhauerwerkstatt Stefan Lutterbeck in Everswinkel restauriert und am neuen Standort westlich des Hauses Ostmilte 36a aufgestellt, wo er von der Straße aus weithin sichtbar ist.
Das Landesdenkmalamt, die Untere Denkmalbehörde der Stadt Warendorf, die „Rettungsaktion für Bildstöcke im Kreis Warendorf“ und der Arbeitskreis „Historische Bildstöcke und Hofkreuze“ im Rotary Club Warendorf haben der Familie Wortmann bei der Wiedererrichtung des wertvollen Bildstocks mit Rat und Tat zur Seite gestanden.