„Weißes Kreuz“, Warendorfer Straße
51.9292, 7.97204
Original: Johann Wilhelm Gröninger
Duplikat: Stefan Lutterbeck, Everswinkel
Katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius Freckenhorst
Sockel: 44 x 65 x 50 cm
Kreuz: 389 x 184 x 65 cm
Ursprünglich im Sockel:
Trag gern Dein Kreuz,
dann trägt es Dich
zur schönen Heimat sicherlich;
Doch murrest Du, so drückt es sehr
Und weichet dennoch nimmermehr.
Wirfst Du es ab, so glaube mir,
ein neues, schwereres nahet Dir.
Karl Hölker, Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Warendorf, Münster 1936, S. 123, Abb. 179
Astkreuz mit Korpus, Titulus am oberem Ende des Längsbalkens. Der Kopf des Gekreuzigten ruht auf der rechten Schulter. Das Lendentuch mit reicher Faltenbildung ist durch einen Strick geschlungen und rechts herabfallend. Dreinageltypus. Auf dem Sockel ist das Elternwappen der Äbtissin Hedwig Christina Gertrud von Korff-Sutthausen zu sehen.
Als das „Weiße Kreuz“ in der NS-Zeit im Kriegsjahr 1941 von unbekannter Hand beschädigt wurde, ließ Pfarrdechant Prälat Birkenfeld es mit Hilfe einer Spende von 500 RM reparieren und in der südwestlichen Turmkapelle der Stiftskirche als Mittelpunkt des Gefallenengedenkens aufstellen. Am bisherigen Standort wurde ein von Fritz Linnenschmidt geschnitztes Eichenkreuz aufgestellt. Prälat Birkenfeld weihte es am 22. Dezember 1941 ein im Anschluß an das Seelenamt für den auf der Krim gefallenen Kaplan Studienassessor Josef Willen. Aufgrund starker Verwitterung wurde 1966 das 1941 aufgestellte hölzerne Ersatzkreuz von Linnenschmidt beim Bau der Hydrophoranlage abgenommen, der Originalsockel eingelagert. Am 30. Juni 1966 verpflichtete sich die Stadt Freckenhorst gegenüber der Grundstückseigentümerin Familie v. Westerholt – mit Wirkung auch für die Rechtsnachfolgerin Stadt Warendorf –, die Anlage mit Kreuzesbild würdig zu unterhalten. Nachdem feststand, dass das hölzerne Kreuz an dieser Stelle nicht wieder verwendet und einem Bewerber, gegen Spende, überlassen werden sollte, finanzierte die Stadt Warendorf 1986 zus. mit dem Heimatverein ein Duplikat des Gröninger-Kreuzes von Stefan Lutterbeck, das 1986 auf dem original-Sockel aufgestellt wurde.
Augustin Wibbelt zum Kreuz in der NS-Zeit:
Off wull dat Krüs geiht in Verlüüs
un sall to Boden liggen?
Se willt vull Drift all Gall’ un Gift
upt hillige Krüs nu spiggen...
Ick häff mi dacht: De Üöwermacht
hätt Gott, un mag he swiegen,
dat Düwelspack sall sein Gerack
to rechter Tied wull kriegen.
Kriegsgefangener nach dem 2. Weltkrieg:
Gott, wi han so weinig biärt,
do kamm de graute Naut,
de Kreig, de hät so lange tiärt,
he mook us arm un broch den Daut....
Doch nou häbt wi begriepen,
dat et ohne di nich geit,
und doht för ümmer wieten,
wo din Krüß steiht....