Bildstock Terharen, Neuwarendorf 7
51.9375, 7.93831
Familie Terharen
O ihr Alle
die ihr vorüber gehet
merket auf und sehet
ob ein Schmerz
gleich dem meinen-
Heinrich Pickert, Bild Nr. 99, Seite 26, 89, 101;
Ludger Brüggemann, Seite 35;
Kirche und Leben 14.12.2014
Denkmalliste Warendorf, Nr. 338
Dieser barocke Bildstock steht in der Nähe der Trauerwald Oase in der Bauernschaft Neuwarendorf vor dem Hof Terharen Neuwarendorf 7.
Der Hof hat eine lange Geschichte. Er wurde 1685 erbaut und gehörte ursprünglich der Stadt Warendorf. Vielleicht erntstand in dieser Zeit auch der Bildstock. 1855 und 1856 taucht der Hof mehrmals in den Ratsprotokollen auf und wurde schließlich am 29. April 1856 an Herrn Buschkötter verkauft. Damals soll die Stadt zur Bedingung gemacht haben, den "Bildstock stehen zu lassen und für alle Zeiten dafür zu sorgen". Das berichtet der Primaner Heinrich Pickert 1933 in seiner Jahresarbeit über die Bildstöcke im Kreis Warendorf. Im Kreisarchiv Warendorf lässt sich allerdings diese Bedingung in den Ratsprotokollen nicht nachweisen.
Auf einem modernen Sockel aus Kunststein steht eine kleine Sandstein-Pietà, das Telgter Gnadenbild, das sich dem Besucher gleichsam wie auf einer Bühne darbietet. Der barocke Vorhang ist zur Seite gezogen und umrahmt die schlichte Darstellung der Gottesmutter mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß. Die Inschrift am Fuß des Bildstocks ist bis auf einige Großbuchstaben verwittert: „MARIA O[RA] PRO [ ]“ - "Maria, bitte für uns!" In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts war der Bildstock noch von einem Holzzaun umgeben. Auf dem Sockel konnte man die Inschrift lesen: "O ihr Alle die ihr vorüber gehet merket auf und sehet ob ein Schmerz gleich dem meinen".
Der Bildstock wurde im Dezember 2014, gefördert durch den Kreis Warendorf und den Rotary Club Warendorf, von der Firma Wennemer aus Münster restauriert.